Turnverband Liechtenstein

Vom 24. bis 31. Mai fanden in Leipzig- eingebettet in das internationale Deutsche Turnfest- die EM im Kunstturnen statt. Mit dabei war Julia Weissenhofer. Ihr Ziel war es, das Ergebnis von 48.850 Punkten von der Österreichischen Staatsmeisterschaften zu bestätigen, was ihr mit 48.266 Punkten gelang. Im Mehrkampf erreichte sie den starken 37. Rang von 132 gestarteten Turnerinnen. Im Sprung landete sie sogar mit zwei überzeugenden Sprüngen auf dem 17. Rang. Mit diesen Resultaten sicherte sie sich die Qualifikation für die Teilnahme an der WM im Oktober dieses Jahr in Jakarta.

Julia turnte eine saubere Barrenübung und bekam 11.600 Punkte dafür. Am Schwebebalken kam sie dieses Mal ohne Sturz durch, zwar mit einem grossen Wackler aber trotzdem resultierten 11.733 Punkte. Am Boden konnte sie ihre Ausstrahlung und ihre Sprungkraft zeigen, was mit 12.000 Punkte belohnt wurde. An ihrem Paradegerät dem Pferdsprung zeigte sie saubere Sprünge mit einer leichten Korrektur bei der Landung und bekam dafür 12.933 Punkte.

Der nächste Höhepunkt steht Mitte Juni mit dem Eidgenössischen Turnfest in Lausanne auf dem Programm. Da es in diesem Jahr keine Schweizermeisterschaften gibt (keinen Austragungsort gefunden) wird der SM Titel hier vergeben.

Die 11-jährige Rea Berisha vom Turnverband Liechtenstein holte sich am 25. Mai 2025 beim Qualifikationswettkampf in Genf mit 50,014 Punkten souverän den 1. Platz. Mit starken Leistungen an allen Geräten – besonders mit einem perfekten Yurchenko-Sprung – setzte sie ein klares Zeichen: Sie ist bereit für die Schweizer Meisterschaft!

Rea Berisha ist ein Ausnahmetalent – und ein Vorbild für junge Athletinnen in ganz Liechtenstein. Ihr Ziel ist klar: nicht nur national, sondern auch international ganz vorne mitzuturnen.

Reas beeindruckende Erfolge sind kein Zufall – sie sind das Ergebnis harter Arbeit, großer Hingabe und starker Unterstützung. Ihre Familie steht dabei fest an ihrer Seite: Sie organisiert den Alltag, motiviert sie und nimmt weite Wege in Kauf – fünfmal pro Woche geht es gemeinsam ins nationale Leistungszentrum nach Zürich. Auch ihre Schule trägt wesentlich dazu bei, dass Rea ihren sportlichen Traum verfolgen kann – mit viel Verständnis und individueller Förderung gelingt der Spagat zwischen Klassenzimmer und Turnhalle. Was Reas sportliche Leistungen besonders beeindruckend macht, ist nicht nur ihr Talent, sondern auch der enorme Einsatz, der dahintersteht. Denn Spitzensport auf diesem Niveau ist längst kein Einzelleben mehr – es ist ein Gemeinschaftsprojekt.

Am vergangenen Wochenende nahmen alle drei Liechtensteiner Turnvereine – TV Balzers, TV Eschen/Mauren und TV Schaan – mit großem Erfolg an den kantonalen Geräteturntagen in Bonaduz teil. Die Turnerinnen und Turner zeigten starke Leistungen und wurden mit zahlreichen Podestplätzen und Auszeichnungen belohnt.

In der Kategorie K1 konnten die Balzner Turner bei den Knaben einen Dreifacherfolg feiern, während bei den Turnerinnen Ella Frick erneut Bronze gewann. Auch in den Kategorien K2 und K3 überzeugten die Liechtensteiner Athletinnen und Athleten mit Top-Platzierungen und vielen Auszeichnungen. Besonders erfreulich: In der Kategorie K3 gingen bei den Knaben erneut alle Podestplätze an den TV Balzers.

In der Kategorie K4 sicherten sich Aiyana Kunz (TV Schaan) und Lean Heeb (TV Balzers) jeweils die Silbermedaille. Weitere Turnerinnen und Turner sammelten wertvolle Wettkampferfahrung und trugen zu einem insgesamt sehr erfolgreichen Wochenende für den Liechtensteiner Turnsport bei.

Die FIG Geräte-Weltmeisterschaften fanden vom 20. bis 23. März 2025 in Antalya, Türkei statt. Neben namhaften Turnerinnen aus der ganzen Welt war auch Julia Weissenhofer am Start.

Am Stufenbarren turnte sie eine neue Übung mit mehr Schwierigkeiten, turnte die Elemente ohne Zwischenschwünge und kam beim Abgang – Doppelsalto – zum sicheren Stand. Was ihr ein Punktetotal von 11.867 und Rang 12 einbrachte.

Beim Sprung lief es sogar noch besser! Sie zeigte zwei verschiedene Sprünge, die ihr bis auf einen Hüpfer bei der Landung, gut gelangen. Hier wurde sie mit einer Note von 13.050 und Rang 7 belohnt. Rang 7 bedeutete gleichzeitig auch, dass sie ins Sprungfinale einziehen konnte!!!

Am Boden turnte sie ebenfalls eine neue Übung, sehr sauber und ausdrucksstark. Im Hinblick auf das Sprungfinale packte sie nicht alle Schwierigkeiten in die Kür ein. Ein Punktetotal von 11.800 brachte ihr Rang 14 ein.

Beim Schwebebalken zeigte sie ebenfalls eine komplett neue Übung mit neuen Elementen. Leider musste sie einmal das Gerät verlassen, was sie einen ganzen Punkt Abzug kostete. Hier wurde sie etwas unter Wert geschlagen und mit einem Punktetotal von 10.133 reichte es dann noch für Rang 21.

Mit dem tollen Gesamtergebnis von 46.933 Punkten hat Julia die geforderte EM-Norm für Leipzig erfüllt. Ebenso hat sie neben wertvollen Erfahrungen auch an allen vier Geräten wichtige Weltcup Punkte gesammelt.

Bis zur EM in Leipzig vom 26. – 31. Mai nutzt Julia die Zeit ihr aktuelles Niveau zu halten, an den Übungen zu feilen und sich kontinuierlich zu steigern.

Sie ist topmotiviert und voller Vorfreude auf die kommenden Wettkämpfe.

Rea Berisha, die sich viele Podestplätze bei den Wettkämpfen im vergangenen Jahr erturnte und den zweiten Rang beim STV-Kadertest belegte, wurde in das Schweizerische Nationalkader aufgenommen. Für ihre hervorragenden Wettkampfergebnisse ehrte sie der St. Gallische Turnverband mit dem Kantonalmeistertitel in der Kategorie P2.

Julia Weissenhofer, die neu gekürte Sportlerin des Jahres 2024 und die Besitzerin des Sportförderpreises als erfolgreiche Nachwuchssportlerin des Jahres 2024, wurde ebenfalls durch den St. Gallischen Turnverband mit dem Kantonalmeistertitel in der höchsten Kategorie P6 ausgezeichnet.

Beide Turnerinnen befinden sich in der Vorbereitung für die bevorstehenden Wettkämpfe. Rea möchte sich einen Podestplatz bei den Schweizer Meisterschaften der Juniorinnen erkämpfen. Das Ziel von Julia ist eine Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Indonesien an den Europameisterschaften in Leipzig.

Nebst einen eingespielten Trainingsteam, einer optimalen ärztlichen und physiologischen Betreuung, braucht es auch die Unterstützung durch Sponsoren. Denn nur durch ihr Engagement und ihren Beitrag wird der Weg an die internationale Spitze erst möglich.

Fotos: Gianluca Urso